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Buch-Empfehlung: Gesundheit im Griff mit Apps und smarten Geräten von Jörg Schiemann

Apple Watch kann EKG und Vorhofflimmern hieß es vor kurzem. Was Health Apps und smarte Geräte schon heute leisten und wofür wir sie am besten nutzen, das zeigt Jörg Schiemann in seinem Buch „Gesundheit im Griff“.

Die beiden Apps für Überwachung auf Vorhofflimmern und EKG-Aufzeichnung mit der Apple Watch 4 sind in Europa als Medizinprodukte zugelassen und jetzt auch in Deutschland nutzbar. Dies ist das aktuellste Beispiel, wie Health Apps und smarte Geräte uns bei der eigenen Gesundheit unterstützen können. Jörg Schiemann zeigt in seinem Buch viele solcher Anwendungsbeispiele, vor allem aus seinen eigenen Erfahrungen als Empfänger eines Nierentransplantats. Und das ist auch der große Vorteil dieses Buchs. Der Autor spricht aus seinem eigenen Leben als Patient und hat alle im Buch beschriebenen Health Apps und Devices selbst ausprobiert. Da es diesbezüglich natürlich ständig etwas Neues zu testen und zu berichten gibt, führt Jörg Schiemann seinen Blog https://www.meine-gesundheitshelfer.online Eine tolle Möglichkeit für interessierte Leser immer auf dem Laufenden zu bleiben.  

Gleich an zwei Stellen im Buch widmet sich Jörg Schiemann der App MyTherapy von smartpatient. Einerseits zum Medikamenten-Monitoring und andererseits als Patientenakte. Darum habe ich mir diese beiden Kapitel mal genauer angeschaut. Dem Autor hilft die Gesundheits-App dabei, ihn an die Einnahme mehrerer Medikamente mit verschiedenen Dosierungen zu erinnern und die Einnahme zu dokumentieren, aber auch mögliche Wechselwirkungen unterschiedlicher Medikamente aufzuzeigen. Um einen Medikationsplan und ein Gesundheitstagebuch zu führen, eignet sich MyTherapy daher laut Autor gut. Allerdings muss der Nutzer dabei mit den wenigen Kategorien auskommen, welche die App vorgibt. Denn Befunde und Diagnosen kann MyTherapy nicht speichern. Der größte Nachteil aus meiner Sicht ist jedoch, dass die Health App es Ärzten und Patienten nicht ermöglicht, sich bequem und jederzeit miteinander auszutauschen. Das ist es doch, was allen Beteiligten mit einer Gesundheitsakte den größten Nutzen bringt. Dass Patienten – so wie es Jörg Schiemann selbst oft macht – die MyTherapy Auswertungen mit zur Sprechstunde nehmen, kann schließlich nur ein erster Schritt in diese Richtung sein.          

Mit 144 Seiten und einem überschaubaren Literaturverzeichnis ist das Buch sehr kompakt und hätte durchaus noch Platz für ein Kapitel zu Datenschutz und Datensicherheit gehabt. Zwar schreibt der Autor bei den getesteten Apps auch kurz etwas über deren Datenschutzbestimmungen, an seiner Stelle hätte ich dem Thema trotzdem ein eigenes Kapitel gewidmet. Schließlich ist Datenschutz so wichtig, dass es immer wieder Fragen dazu gibt und Interessierte häufig eben aus diesem Grund keine oder nur wenige Gesundheits-Apps und Health Monitoring Geräte verwenden.

 

Der Redaktion wurde freundlicherweise vom Autor ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.